Corona in Asien
Martin Boon
Development Manager
20 April 2020

Das Coronavirus hat sich auf der ganzen Welt verbreitet, auch in den Gebieten, in denen sich unsere Lieferant*innen und Produzentengruppen befinden. Als Entwicklungsleiter bei Fairtrade Original bin ich regelmäßig in Asien und möchte Euch deswegen heute berichten, wie es unseren Partner*innen dort mit der aktuellen Ausnahmesituation ergeht.

Diesen Monat hatte ich eigentlich einen meiner regelmäßigen Arbeitsbesuche bei unseren thailändischen Produzent*innen geplant. Die Nachricht vom Ausbruch in Norditalien und in Europa war schnell auch zu unserem Produzentennetzwerk durchgedrungen. Deswegen beschloss ich bereits Mitte März meine Reise zu verschieben. Ich stehe aber nach wie vor in sehr engem Austausch mit den Produzent*innen zu den Entwicklungen vor Ort.

Good News: Die Ernte für die Chilis unserer Currys kann stattfinden.

ERNTE IN THAILAND FINDET STATT

Nachdem die meisten Geschäfte in Bangkok geschlossen hatten, kehrten viele Menschen zu ihren Familien zurück, hauptsächlich im Nordosten Thailands, wo auch unsere Reis- und Gewürzproduzent*innen leben. Die Menschen waren misstrauisch – waren die Heimkehrenden aus Bangkok bereits mit dem Virus infiziert?

Letzte Woche wurden in Thailand 2551 Infektionen offiziell diagnostiziert und 38 Menschen starben. Wir wissen jedoch, dass die Zahlen leider überall höher sind. Die thailändische Regierung rät den Menschen, so wenig wie möglich zu reisen. Für die Landwirte bedeutet dies, dass sie während dieser Zeit nicht an Sitzungen und Schulungen teilnehmen können. Die Produktion wird zum Glück fortgesetzt, denn aktuell ist Erntezeit von Knoblauch, Schalotten, Zitronengras und Chilischoten für unsere Gewürzpasten.

Mit jedem gekauften Fairtrade-Produkt unterstützt du automatisch die Menschen im Ursprung.

FAIRTRADE PRÄMIE BIETET HILFE

Bei jedem Fairtrade-Produkt, das du kaufst, bildet ein fester Teil des Verkaufspreises die Fairtrade-Prämie. Diese Prämie wird direkt an die Fairtrade-Kooperativen weitergeleitet, damit diese damit Entwicklungsprojekte umsetzen können. Welche konkreten Projekte bestimmt die Kooperative gemeinsam. In dieser extremen Situation können die Produzent*innen die Fairtrade-Prämie nun für COVID-19-bezogene Anschaffungen wie Desinfektionsmittel nutzen, aber auch etwas Geld für die wesentlichen Lebensbedürfnisse ausgeben. Viele lokale Märkte sind geschlossen, was dazu führt, dass viele Landwirte ihr Nebeneinkommen verlieren.

Kokosnüsse warten auf den Transport

Als Fairtrade-Marke, die ihre eigenen Lieferketten aufbaut, haben wir täglich Kontakt zu allen Partner*innen entlang der Lieferkette.  Während eines digitalen Treffens mit unseren Kokosnussproduzent*innen aus Hakmana, im Süden Sri Lankas, erzählten sie mir von ihrer Situation:

Bei ihnen warten große Haufen von Kokosnüssen auf den Transport zur Kokosmilchfabrik. Dort wird normalerweise unsere Kokosmilch produziert, aber aufgrund des nationalen Lockdowns haben sie noch keine Erlaubnis, die Kokosnüsse zu transportieren. Aktuell tun sie alles dafür, dass der Transport und die Produktion zeitnah wieder beginnen kann. Wir halten weiterhin engen Kontakt und sind zuversichtlich, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten auf Sri Lanka bald fortgesetzt werden können.

Gemeinsam sind wir stark!

Mehrere Fairtrade-Produzentengruppen haben außerdem Initiativen gestartet, um ihre Mitglieder, aber auch die unmittelbare Umgebung zu unterstützen:

  • Die SOFA-Produzentengruppe in Sri Lanka verteilt ihren eigenen Bio-Fairtrade-Schwarztee und Kräuter an ihre Mitglieder. SOFA steht für Small Organic Farmers Association und hat fast 3000 Mitglieder, von denen ein Teil die Kokosnüsse für das Bio-Kokosöl liefert. In der Vergangenheit hat SOFA mit der Fairtrade-Prämie Frauengruppen gegründet, die nun gemeinsam Gesichtsmasken für ihre Mitglieder herstellen.
  • Die Reisproduzent*innen von Nam Om im Nordosten Thailands – die Lieferant*innen des Reises für unsere Reisnudeln – finanzieren zusätzliche Thermometer für lokale Kliniken aus ihrer Fairtrade-Prämie.
  • Die Obstproduzent*innen wie Khun Nipalin, die unsere Ananas, Mango und Jackfruit anbauen, versorgen das örtliche Krankenhaus mit Schutzkleidung. Dies wird auch aus der Fairtrade-Prämie finanziert, die im Verkaufspreis einer Dose Jackfruit, Mango und Ananas enthalten ist.

BIST DU DABEI?

Wie kannst Du mithelfen? Indem Du weiterhin so begeistert mit unseren Produkten wie Kokosmilch, Ananas, Jackfruit, thailändische Currys oder Reis kochst, unterstützt Du automatisch die oben genannten Initiativen und darüber hinaus alle weiteren Produzentenfamilien und lokalen Gemeinschaften im Ursprung. So schaffen wir es gemeinsam, die existenzbedrohenden Auswirkungen dieser Krise abzufedern!

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Martin Boon
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