Preetika raspelt die Kokosnüsse, der erste Schritt, um Dodol herzustellen
Von Kokosnuss zu Kompost und süßer Nascherei
„Du musst ständig weiterrühren, sonst karamellisiert es“, sagt Preetika, während sie in einem großen Topf rührt, der draußen über offenem Feuer köchelt. Im Hintergrund liegt ein Tal voller hoher Kokospalmen. „Später zum Tee könnt ihr probieren, das ist natürlich aus unseren eigenen Kokosnüssen gemacht.“ Preetika stellt gerade Dodol her, ein traditionelles Kokosdessert. Jede Woche produziert sie die süße Leckerei und verkauft sie an Menschen im Dorf und an ein Spezialitätengeschäft. Das Dodol bringt ihr ein zusätzliches Einkommen neben dem, was sie mit ihrer Kokosplantage verdient.
STECKBRIEF PREETIKA:
- Wohnort: Denagama East, Sri Lanka
- Familie: drei Söhne, eine Tochter, ihr Mann Ratnayake
- Beruf: Kokosbäuerin und Dodol-Verkäuferin
Die Kokosraspeln werden mit Wasser vermischt, so stellen Preetika und ihr Mann frische Kokosmilch her
Die Kokosmilch wird zusammen mit Zucker und Reismehl erhitzt
Lecker! Das süße Kokosdessert, auch Dodol genannt, ist fertig
Preetika & Fairtrade Original
Unsere Verbindung reicht weit zurück! Preetika ist bereits seit 1995 Fairtrade-zertifiziert. „Im Laufe der Jahre haben wir durch die Fairtrade-Prämie Schulbücher für die Kinder bekommen, außerdem verschiedene Werkzeuge für die Feldarbeit, einen Wasserfilter für sauberes Trinkwasser, neue Kokospalmen zur Erneuerung unserer Plantage und viele Schulungen.“, erzählt sie. Und was lernt man da so? „Alles Mögliche!“ Die Berater*innen behandeln aktuelle Themen: „Von der Verbesserung der Bodenqualität über das frühzeitige Erkennen von Palmenkrankheiten bis hin zum Aufbau zusätzlicher Einkommensquellen.“
Preetika und ihr Mann besitzen eine Kompostmaschine, die ihnen neben der Landwirtschaft und dem Dodol-Verkauf ein weiteres Einkommen ermöglicht. Den Kompost, den sie damit produzieren, verkaufen sie an andere Landwirt*innen. Zur Kompostmaschine hat Preetika auch eine besondere Geschichte: „Unsere Kinder standen kurz davor mit dem Studium zu beginnen, als die Maschine kaputtging.“ Entschlossen erzählt sie weiter: „Die Kinder hatten Vorrang, wir konnten es uns nicht leisten, gleichzeitig die Kompostmaschine reparieren zu lassen und ihr Studium zu finanzieren.“ Die Maschine stand deshalb eine Zeit lang still, doch mit ein wenig Hilfe änderte sich das schließlich. „Wir haben über Fairtrade Original eine Finanzierung zur Reparatur der Maschine erhalten. Das haben wir uns nicht zweimal sagen lassen!“
Ein Blick in die Zukunft
Gibt es Herausforderungen? „Auf dem Hof gibt es immer genug Herausforderungen, aber gemeinsam finden wir auch Lösungen“, sagt Preetika mit einem strahlenden, offenen Lächeln. „Im Moment beschäftigt mich ein bestimmtes Problem sehr, das auch viele andere Landwirt*innen in der Kooperative betrifft: Wilde Tiere zerstören einen großen Teil unserer Ernte.“ Doch Preetika spricht schnell weiter und man spürt, dass sie ihren Optimismus nicht verlieren will. „Gerade ersetzen wir viele alte Kokospalmen mit geringer Produktivität durch neue, das wird sich ganz bestimmt bald auszahlen. Außerdem möchte unser Sohn ein Praktikum in einem Hotel in Italien machen. Ich hoffe sehr, dass das klappt!“
